09.07.2023 „Clement-Cup 2023“ bei den Sportfreunden Großsachsenheim

Das Wetter am 8. Juli 2006 in Stuttgart: Die Höchsttemperatur lag um 24 Grad Celsius und gegen 15:00 Uhr zog ein kurzer Regenschauer über das damals noch nach Gottlieb Daimler benannte Stadion in Cannstatt und sorgte für einen kurz auflebenden Wind aus südöstlicher Richtung.

Das Wetter am 9. Juli 2023 in Großsachsenheim: Die Höchsttemperatur im Schatten lag bei 34 Grad Celsius, von Regen keine Spur und lediglich ein seichtes Lüftchen wehte über den Sportplatz in der Steingrube.

Unterschiedlicher konnten die äußeren Umstände für ein Spiel um den dritten Platz nicht sein und auch in der Dramatik legten die Jungs der SGM andere Maßstäbe an als die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2006. Konnte das deutsche Team sein letztes Spiel im Sommermärchen am 8. Juli 2006 mit einem klaren 3:1 gegen Portugal für sich entscheiden, so machten es unsere Jungs der SGM extra spannend im Spiel gegen den DJK Ludwigsburg. Einen Rückstand bog man kurz vor Spielende noch zu einem 1:1 um und stand damit im Elfmeterschießen. Wie ehedem Jens Lehmann im Jahr 2006 gegen das argentinische Team, zeigte Tormann Marius keine Nerven und verzichtete dabei sogar auf Spickzettel in den Stutzen. Bereits den ersten Elfer des DJK konnte er entschärfen und legte damit den Grundstein für den endgültigen 5:3 Sieg seines Teams und einen großen Jubel um den dritten Platz.

Bereits in der Vorrunde zeigte die Mannschaft ohne einige verletzte und kurzfristig erkrankte Stammkräfte eine überzeugende Leistung und setzten den Höhenflug der letzten Woche fort: ohne Gegentreffer gegen TSV Kleinglattbach (2:0), gegen die Hausherren der Sportfreunde Großsachsenheim ebenfalls ein überzeugender Auftritt (2:0), mit dem Schlusspfiff gegen den TSV Kleinsachsenheim ein Traumtor in den Winkel (2:1) und ein umkämpfter Sieg gegen den SGV Murr (2:1) waren die Stationen ins Viertelfinale und zum Gruppensieg in der Gruppe A.

Im Viertelfinale gegen den SV Salamander aus Kornwestheim zeigte man sich abgebrühter vor dem Tor und musste nur zum Spielende einen Gegentreffer zum 2:1 Endstand hinnehmen. Im Halbfinale wartete dann kein italienisches Team, sondern die an diesem Tag gut aufgelegte Mannschaft des TV Pflugfelden. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel: Chancen auf beiden Seiten in der prallen Sonne. Nassgeschwitzte Trikots, voller Körpereinsatz des Gegners und selbst ein unglücklicher 2 Tore Rückstand lies die Moral der Truppe nicht wanken. Man erkämpfte sich den Anschlusstreffer und war am Drücker in den letzten Minuten des Spiels, als der SGM-Stürmer im Strafraum hart attackiert wurde und zu Fall kam. Aus Sicht der zahlreich angereisten Fans aus Freiberg und Pleidelsheim durch die gelb-blaue Brille ein ganz klarer Elfmeter. Ob ein Videoschiedsrichter im Keller in Köln die Sache ebenso gesehen hätte, kann dahinstehen, zum Glück vertraut man bei der Jugend noch allein auf den anwesenden Referee und akzeptierte die Entscheidung zum „weiterspielen“ mit Zähneknirschen. Damit war dann aber auch die erste Niederlage seit Wochen besiegelt und man musste sich mit 1:2 geschlagen geben.

Bei der anschließenden Siegerehrung war die Enttäuschung wieder verflogen und die Trainer Eckhard Ziegler sowie Jochen Hackspacher waren sichtlich vergleichbar zufrieden wie Jürgen Klinsmann und Joachim Löw mit der Leistung ihrer Mannschaft; von Autokorsos durch die Freiberger oder Pleidelsheimer Innenstadt kann indes nicht berichtet werden:

Es spielten in der „Gluthölle“ Steingrube: Marius „Kahn“ Keidel, Andrea „Podolski“ Cirimele; Damir „Kehl“ Progmet, Finn „Nowotny“ Hackspacher, Joni „Frings“ Wolf, Lucas „Schneider“ Berndt, Noah „Ballack“ Pyritz, Tsvetomir „Klose“ Zlatkow, Paul „Schweinsteiger“ Gerhäusser, Wendelin „Lahm“ Ziegler.