16./17.10.2024 SGM TuS Freiberg / GSV Pleidelsheim bei der LKZ-Mini-EM
Die Mini-Fußball-EM der Ludwigsburger Kreiszeitung (LKZ) ist ein Turnier für Jugendmannschaften, das im Stil einer Europameisterschaft ausgetragen wird. Die Teams treten unter den Flaggen europäischer Fußballnationen an, die den Mannschaften zuvor zugelost wurden.
Und so kam es, dass unsere E1 das große Los unter den 24 teilnehmenden Mannschaften zog und unter der Flagge des amtierenden Europameisters Spanien an den Start ging. Ein wenig Kopfzerbrechen bereitete vorweg noch die Frage, ob man vor den einzelnen Spielen zum Singen der spanischen Nationalhymne antreten müsste. Eine kurze Recherche brachte dann ans Licht, dass König Felipe VI. seinen Untertanen keine Sangeskünste abverlangt – man verzichtet bei der Hymne auf einen Text. Auch die mitgereisten Fans zeigten sich erleichtert, dass man sich mit „Spanien vor“ und „Olé“ beim Fähnchen schwenken begnügen durfte.
Gleich im ersten Spiel wartete mit den Italienern des MTV Ludwigsburg I einer der Favoriten und späterer Finalteilnehmer. Und so rieben sich nicht nur die Zuschauer auf den Rängen, sondern vielleicht auch der ein oder andere Spieler nach dem souveränen spanischen 1:3-Sieg die Augen. Das folgende Spiel gegen die kroatische Mannschaft des GSV Erdmannhausen kann nach diesem fulminanten Start nur schwer eingeordnet werden. War man im ersten Spiel noch eiskalt in der Chancenverwertung, so verstolperte man gegen die Kroaten immer wieder Bälle und ließ vor dem Tor die erforderliche Kaltschnäuzigkeit vermissen. Und so fing man sich dann halt in den letzten 20 Sekunden den entscheidenden Gegentreffer zum 0:1 Endstand. Das letzte Spiel der Vorrunde konnte dann wiederum deutlich gegen die Albaner vom SKV Eglosheim II mit 4:0 gewonnen werden und damit die Qualifikation für die Finalrunde am nächsten Tag sichergestellt werden.
Am Sonntagfrüh traf man auf die Georgier des TV Aldingen, die souverän als Gruppenerster in dieses Achtelfinal eingezogen waren. Trotz großem Einsatz – auch der noch zahlreicher als am Vortag angereisten „La Roja“-Fans – konnte man leider die 1:2 Niederlage nicht verhindern und zog daher in die Silberrunde um die Platzierungen 9 bis 16 ein. War das Silber-Viertelfinale gegen die Ungarn (SpVgg Besigheim) mit 3:1 noch eine eindeutige Sache für die Jungs der SGM, machte man es im Silber-Halbfinale gegen die Slowakei (SV Poppenweiler) in einem Elfmeter-Krimi unsagbar spannend: Die Älteren unter unseren Lesern können sich vielleicht noch an das WM-Halbfinale am 04. Juli 1990 zwischen Deutschland und Italien erinnern, welches bis dahin gerne als das spannendste Elfmeterduell der deutschen Fußballgeschichte bezeichnet wurde. Aber kein Vergleich zu dem nervenaufreibenden Spektakel das sich am 17. November 2024 ab 12:48 Uhr auf dem Römerhügel in Ludwigsburg bot. Die Fußballgeschichtsbücher müssen um ein Kapitel erweitert werden. Nachdem bei beiden Mannschaften die ersten drei Schützen ihre Schüsse nicht verwandeln konnten, kam es zum direkten Vergleich. Frenetischer Jubel der Fans. Dann wieder bei den Anläufen solch eine Stille, dass man meinte, aus dem Foyer den Teig im Waffeleisen backen zu hören. Einzig Torhüter Liam K. stand wie ein Fels in der Brandung und konnte nach gut zwanzig Minuten und gefühlt insgesamt 12 Elfmetern die Fäuste nach oben recken. Was ein Halbfinale. ”¡Vamos, España!”. Was ein 1:2 Sieg! Dieses nervenzerstörende Spiel mag dann auch der Grund gewesen sein, warum man im Silberfinale gegen die 2. Mannschaft des MTV Ludwigsburg (Belgien) dann den Kürzeren zog.
Aber unter dem Strich eine vollauf gelungene Mini-EM für die am Ende zehntplatzierten Spanier aus Freiberg und Pleidelsheim, die an diesen Tagen sogar die Finalisten aus Italien schlagen konnten und mal wieder ihr Können beim vom Team nicht so geliebten Hallenspiel unter Beweis stellen konnten.
Es liefen auf unter Eckhard „Seleccionador“ Ziegler: Andrea „Torres“ C., Damir „Pedri“ P., Ekin „Merino“ K., Finn „Laporte“ H., Liam „Remiro“ K., Lorenz „Morata“ Z., Lucas „Simon“ B., Paul „Rodri“ G., Wendelin „Yamal“ Z. und Willi „Carvajal“ M.